Sehr geehrte Geschäftspartner,
hier der aktuelle Stand zum ECHA-Beschränkungsverfahren der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS).
Mit freundlichen Grüßen
Maik Wittstock, Petra Michael
Neues zur geplanten Beschränkung der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS)
Auf die Konsultation zum ECHA-Beschränkungsverfahren der PFAS (Konsultation der EU zur geplanten Beschränkung der PFAS) sind viele tausend Antworten eingegangen, die nun einer eingehenden und daher lang anhaltenden Prüfung unterzogen werden.
Insgesamt umfasst die betroffene Chemikaliengruppe mehr als 10.000 verschiedene Stoffe.
Werden PFAS z.B. in Feuerlöschschäumen oder zur Oberflächenbehandlung von Produkten eingesetzt, können die Fluorverbindungen in die Umwelt gelangen.
Innerhalb der Fluorpolymere, wie z.B. PTFE, PCTFE, PFA usw., sind die Fluoratome jedoch fest eingeschlossen. Daher wird hier von uns und vielen anderen Unternehmen und Industrieverbänden von der ECHA verlangt, diese Materialien gesondert zu betrachten und zu bewerten und sie aus dem Beschränkungsvorschlag herauszunehmen.
Die hochmolekularen Fluorpolymere (durch die OECD als product of low concern PLC und damit als sicherer Werkstoff klassifiziert, siehe https://www.oecd.org/env/ehs/risk-assessment/42081261.pdf ) sind aktuell zwar in die Stoffgruppe der PFAS eingruppiert, ihr chemisches Verhalten unterscheidet sich jedoch in substanzieller Art von den niedermolekularen PFAS-Vertretern. Sie reichern sich weder im menschlichen Körper noch in der Natur an.
Hinzu kommt, dass Fluorkunststoffe in vielen Anwendungsfällen unersetzlich sind.
Daher ist die einhellige Forderung aller Betroffenen, die hochmolekularen Fluorpolymere aus dem Beschränkungsvorschlag zu entfernen. Die entsprechende Entscheidung steht momentan noch aus.
Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) berichtet hierzu im Januar 2024 wie folgt:
- "Sprecher von Union, FDP und SPD haben sich im Bundestag dafür ausgesprochen, das PFAS-Verbot in der derzeit geplanten Form abzulehnen. Stattdessen sprechen sie sich für eine differenzierte Regulierung aus. Damit geht die Politik endlich auf die berechtigten Bedenken und Warnungen der Industrie ein."
- "Das von der EU geplante umfassende PFAS-Verbot würde Lieferketten und Produktionsprozesse empfindlich treffen und die Herstellung vieler wichtiger Produkte gefährden - etwa für Klimaschutztechnologien oder in der Medizintechnik. Auch die Sicherheit vieler Produkte wäre nicht mehr gewährleistet. Substitute sind nur in wenigen Fällen vorhanden oder würden zu einer massiven Verschlechterung der Qualität und Sicherheit von Produkten führen - auch für Verbraucher."
- "Statt eines Pauschalverbots braucht es eine differenzierte Regulierung: PFAS, die als nicht risikobehaftet eingestuft sind, müssen vom Verbot ausgenommen werden. Jede der Parteien ist jetzt in der Pflicht ihre Einflussmöglichkeiten zu nutzen, um den Schaden für die Wirtschaft wirklich abzuwenden."